Mögliche Module/Inhalte für SchILF- und SchÜLF-Veranstaltungen bzw. Lehrerkonferenzen oder Elternabende sowie
Veranstaltungen der Pädagogischen Hochschulen zum Themenkomplex Rechenschwäche-Rechenförderung:
Grundlagenteil: Rechenschwäche,
Dyskalkulie/Rechenstörung
Begriffliche Eingrenzung, Definitionen von
Rechenschwäche bzw. Dsykalkulie (z.B. WHO), Zusammenhänge mit Wahrnehmungsschwächen, auftretende Symptomatik und mögliche kindliche Denkmuster
bzw. Missverständnisse.
Symptomatik: Falsche oder mangelnde Zahlenvorstellung, unzureichende
Erfassung des Stellenwertsystems und fehlendes Operationsverständnis
sind die wesentlichen arithmetischen Grundlagenprobleme.
Rechtliche Grundlagen und Rahmenbedingungen
des schulischen Umgangs mit
rechenschwachen Kindern und Gesichtspunkte konstruktiver
Elternkontakte.
Grundlegende Aspekte der Diagnostik mit Hilfe eines
individuellen Diagnosegesprächs, der
Prävention und der Förderung.
Diagnostik: Rechenschwäche,
Dyskalkulie/Rechenstörung
Diagnostik nach dem Definitionsansatz der WHO
(ICD10), bundeslandspezifische schulische Rahmenrichtlinien
("Rechenschwächeerlass") sowie das Rundschreiben des BMB.
Vorstellung herkömmlicher
Rechenleistungstests (curriculare und neuropsychologische
Testverfahren).
Optional die Vorstellung einer Kurzdiagnostik oder die detaillierte
Präsentation eines selbst entwickelten Rechenleistungs-Diagnostikums mit Anleitung zur Verwendung.
Verfassung eines entsprechenden Diagnoseberichts.
Praxisteil kompakt: Rechenschwäche -
Rechenförderung - Materialien - Literatur
Vertiefende
Vorstellung von Fördermaterialien: beispielhafte Einblicke in die Bearbeitung wesentlicher Grundlagenbereiche
mit Hilfe der Vorstellung einer Vielzahl an Fördermaterialien/Veranschaulichungshilfen.
Praktisch vor- bzw.
durchgeführte Übungen zur Förderung rechenschwacher Kinder zu
wesentlichen Bereichen der Grundschulmathematik.
Zur Sprache kommen dabei Grundprinzipien der Förderung von Kindern
mit oder ohne Rechenschwäche unter Betrachtung diverser Aspekte: Früherkennung, Rolle des Übens,
reale schulische Möglichkeiten und rechtliche Vorgaben, Individualisierung,
Inklusion, allgemeine und inhaltliche Kompetenzen, Rollen der Lehrerin und
der Eltern, Umgang mit Fehlern, Anteil an Inhalten, welche mechanische Abläufe
und Auswendiglernen in den Mittelpunkt stellen, Übungs- und Materialauswahl,
Bedeutung der Sprache in der Förderung, Fragetechniken an Stelle von
Belehrung, Rolle der schriftlichen Rechenverfahren.
Rechenförderung: Vom Zählen zum Rechnen
Zahlenverständnis: Zahlen zur Angabe von Anzahlen (Kardinalzahlen), zur
Beschreibung einer Reihenfolge bzw. als Angabe eines Rangplatzes
(Ordinalzahl), als Kodierung wie bei Nummertafeln, Telefonnummern,
Bankomatcodes, ... (Nominalität). Zahlzeichen und Zahlwörter als wichtige
Voraussetzung.
Zählen als bedeutsame Grundlage, diverse Zählübungen. Schrittweises Ablösen vom Zählen auf
dem Weg zum Rechnen in kardinalen Zusammenhängen.
Verwendung vielseitig einsetzbarer Arbeitsmittel zur Veranschaulichung:
Cuisenaire-Stäbchen, Würfel- und Fingerbilder, Zehner- und Zwanzigerfelder mit
Wendeplättchen (alternativ Rechenschiffchen oder Abaco)
Nutzung der Kraft der 5, Über- und Unterschreitungen im Zahlenraum 20.
Im Zentrum steht der Erwerb eines Verstandnisses für Zusammenhänge von
Zahlen und Rechensätzchen.
Rechenförderung: Praxisteil Stellenwert
Grundlagen eines tragfähigen Stellenwertverständnisses.
Erarbeitung des Bündelungsprinzips des dekadischen Zahlensystems mit Hilfe
geeigneter Übungen und Arbeitsmittel:
Durch Handlung (Eierkartons, mit Perlen etc.
gefüllte Beutel oder Schachterln, ...), bildliche Darstellung (Strichlisten,
Zehnerfelder, ...), sprachliche Begleitung.
Ausreichende Handlungserfahrungen zum Bündeln und Entbündeln in der
Erarbeitungsphase mit und ohne Tauschhandlungen.
"Übersetzungsdreieck" Sprache
(Betonungen, Besonderheiten der Zahlen von 10 bis 20),
Schrift (ausgeschriebene Zahlenwörter, Stellenwerttafel, Zahlenkarten), Darstellung
(Eier, beliebige Bündelungen, Geld, ...)
Gezeigt bzw. vorgestellt werden diverse Anschauungsmaterialien:
Goldenes Perlenmaterial, Dienes-Holzmaterial,
Zahlenkarten, Zahlenstrahl/-strich, Wäscheleine mit Zahlenkarten,
unbeschriftetes Hunderterfeld, Rechenschiffchen, Hunderterrahmen, Abaco.
Rechenförderung: Praxisteil Strichrechnungen
Inhaltlicher Aspekt - Operationsverständnis, Verschriftlichung in
Gleichungsschreibweise.
Möglicher Aufbau der Rechensätzchen im Zahlenraum 10. Rechenstrategien im
Zahlenraum 20/100 und darüber hinaus.
Nützliche Strategien beim stellenwertüber- und -unterschreitenden
Strichrechnen.
Unterschiedliche
Kopfrechenstrategien, halbschriftliches Rechnen, schriftliches Rechnen.
Nutzen von Zusammenhängen zwischen Zahlen und Rechensätzen (Tausch-,
Nachbar-, Hilfsaufgaben bzw. abgeleitete Aufgaben).
Materialbegleitung, sprachliche Begleitung,
Schätzen, Überschlagsrechnungen.
Rechenförderung: Praxisteil Punktrechnungen
Inhaltlicher Aspekt -
Operationsverständnis, Verschriftlichung in Gleichungsschreibweise.
Insbesondere eine ausreichende Phase der handelnden Bearbeitung beider
Punktrechnungen jeweils zu Beginn.
Erarbeitung des kleinen Einmaleins: Aufbau über Königsaufgaben und
vernetzenden Aufbau, Rolle des Einsatzes von Einzelreihen.
Erarbeitung der Division, Aspekte des Teilens und Messens sowie der
In-Sätzchen.
Unterschiedliche
Kopfrechenstrategien, halbschriftliches Rechnen, schriftliches Rechnen.
Nutzen von Zusammenhängen zwischen Zahlen und Rechensätzen (Tausch-,
Nachbar-, Hilfsaufgaben bzw. abgeleitete Aufgaben).
Materialbegleitung, sprachliche Begleitung,
Schätzen, Überschlagsrechnungen.
Rechenförderung: Praxisteil Größen, Maße, Einheiten,
Umwandeln
Der Einsatz von Maßeinheiten bringt Lehrerinnen und Eltern immer wieder zur
Verzweiflung.
Trotz zahlreicher Wiederholungen scheinen es viele Kindern
einfach nicht zu erlernen.
Umwandeln scheint nicht selten ein
Glücksspiel zu sein.
Welche Einheiten sind wichtig, wie kann man mit selten vorkommenden umgehen?
Welche Einheiten kommen in realen Kontexten überhaupt gemeinsam vor?
Wie viele Maßeinheiten brauchen Textaufgaben, wie viele vertragen sie?
Welche Umwandlungen werden im Leben benötigt.
Wie kann der Themenbereich im Unterricht aufgebaut und dauerhaft erfolgreich
werden?
Welche Materialien helfen bei der Handelnden Erarbeitung von
Größen, Maßen und Einheiten.
Diese Fragen werden behandelt und
wesentliche Aspekte der Bearbeitung, insbesondere der handelnde Umgang in
der Erarbeitung, thematisiert.
Rechenförderung: Übungsformate zur natürlichen
Differenzierung im Unterricht
Der Umstand meist heterogener Klassenzusammenstellungen erfordert zunehmend
individualisierende Maßnahmen im Mathematikunterricht.
Dazu eignen sich
Übungsformate der Einzel- oder Partnerarbeit, die wiederholt - oft über
Jahre - eingesetzt werden können in besonderer Weise.
Kinder sind bei solchen Arbeitsformen
meist gut motiviert. Oft müssen ja viele Rechnungen beim Ermitteln der
Lösung durchgeführt werden.
Kinder mit inhaltlichen Problemen fallen dabei meist
rasch auf, weil es nicht "den einen Lösungsweg" gibt.
Durch das
wiederholte Durchführen gewohnter Formate ist die Lehrerin freigespielt und
kann sich diesen Kindern und deren Problemen widmen.
Kriterien solcher Übungsformen:
Wurden sie
einmal eingeführt und erklärt, können sie in unterschiedlichen Schulstufen
in verschiedenen Zahlenräumen zum Einsatz kommen
Es bestehen
unterschiedliche Freiheiten in der Wahl des Zahlenraums, der Schwierigkeit
oder auch des Umfangs
Oft gibt es nicht nur einen linear vorgesehenen
Lösungsweg, vielmehr sind oft mehrere Überlegungen anzustellen und
Probierhandlungen (-rechnungen im Kopf) nötig.
Thematisiert werden bekannte Formate wie
Zahlenmauern, Rechendreiecke oder magische Quadrate u.v.a.m.
Darüber
hinaus kommen weniger verbreitete Formate wie "Zahlen abbauen", die
Rechenkette, das Streichquadrat u.a. zur Sprache.
Außerdem werden
einige kleinere Würfelspiel- und -rätselformen vorgestellt.
Rechenförderung: Praxisteil Text-/Sachrechnen
Aufgabenauswahl: Lebensnahe
Aufgaben und Rätsel- bzw. Knobelaufgaben contra lebensfremde Aufgaben.
Formulierungen (sprachliche Hürden, Komplexitätsgrad, Verständnis statt
suggestiven Schemata), Strukturierung (Formatierung,
Ansatz-Rechnung-Zwischenchecks-Antwort)
Mögliche Vereinfachungen (Wortwahl, Formatierung, Schrittanzahl, Zahlenraum,
Einheitenwahl, ...)
Anschauliche Erarbeitung, handelnder Einsatz von Materialien, Herstellung
von Zeichnungen, Besprechung von Aspekten der Aufgabe (Sinnhaftigkeit,
Ausnahmen, andere evtl. wichtige Faktoren, ...)
Offene Aufgaben, natürliche Differenzierung, FERMI-Aufgaben.
Weg von Aufgaben mit nur einem zwingend vorgesehenen Lösungsweg hin zu einer
Art Sachkundeunterricht mit Nutzung von möglichen Rechenanlässen.
Rechenförderung: Rechenspieleworkshop
Qualitätsmerkmale sowie
Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung von Rechenspielen.
Rechenspiele (Würfelspiele, Kartenspiele, Brettspiele, ...) kennenlernen und
nach Kurzvorstellungsrunden selbst ausprobieren.
Einsatz im Unterricht in der Einzel- oder Gruppenarbeit
(Individualisierungsphasen) und in der Therapiearbeit mit rechenschwachen Kindern.
Spielerische Automatisierung von
bearbeiteten Inhalten. Übernahme und Adaptierung von Spielideen
vielfältig möglich.
Optional können auch Computer-Rechenspiele
vorgestellt werden.
Rechenförderung:
Praxisteil Dienesmaterialien - Durchgehende
Begleitung des Mathematikunterrichts in 4 Volksschuljahren
An die Cuisenairestäbe anknüpfend kann man es bereits bei der
Erarbeitung des Zahlenbegriffs einsetzen.
Kerneinsatzbereich ist
natürlich die Er- und Bearbeitung des Stellenwertverständnisses, das
dekadische Bündelungsprinzip wird durch dieses Material sehr gut
veranschaulicht. Bündeln und Entbündeln in Form von Tauschhandlungen helfen
dieses Prinzip zu verstehen und auch Schätzaufgaben können gut durchgeführt
werden.
Wichtige Begriffe wie das Verdoppeln und Halbieren können
handelnd erarbeitet und geübt werden. Auch die Veranschulichung aller
Grundrechnungsarten sowie der schriftlichen Rechenverfahren kann mit Hilfe
dieses Materials gut geleistet werden, und das notwendige
Operationsverständnis gestärkt werden.
Darüber hinaus kann es auch bei
der Arbeit mit Längen-, Flächen-, Volums- und Massemaßen gute Dienste
leisten.
Elterninformationsabend: "Wie Sie
Ihr Kind beim Lernen mathematischer Inhalte gut unterstützen können."
Kooperation und Kontakt mit der Lehrerin / zur Schule: Unterrichtsform,
Mitarbeit, Handhabung von Heften- Mappen, Hausübungen, Umgang mit dem
Schulbuch, verwendete Rechenverfahren, ...
Unterstützung zu Hause: Emotionale Aspekte, Vergleich und Kritik,
Ordnung/Struktur, Förderung von Verständnis, schriftliche Rechenverfahren
sekundär, bewusste und unbewusste Rückmeldungen, Rolle der Sprache in der
Hilfestellung, Vorsicht bei Tricks und Schemen, Auswendiglernen,
erstrebenswertes kontra fehlergefährdetes Verhalten.
Nützliche Grundrichtlinien im Zusammenhang mit der häuslichen Arbeit bei
Mathematikhausübungen und beim Lernen. Konkrete inhaltliche Beispiele zu
ausgewählten Bereichen.
Der Zeitrahmen für Veranstaltungen variiert nach Absprache je nach Auswahl und Kombination von Modulen sowie den gewünschten Vertiefungsgrad zwischen 3 Stunden und 2 Seminartagen.
Auch Fortsetzungsveranstaltungen an mehreren Halb- oder ganzen Tagen sind möglich.
Kosten auf Anfrage, bei schulinternen Fortbildungen kommt je nach Veranstaltungsort für die Schule zu den von der PH getragenen Referentenkosten fallweise lediglich ein Fahrtkostenbeitrag.
Bei Interesse ersuche ich Sie um persönliche Kontaktaufnahme unter: Tel: 0676 33 66 595 oder Mail: fortbildung@rechenschwaeche.co.at